Energiewissen

Benchmarking

Eine Benchmark ist ein Vergleichsmaßstab. Benchmarking ist eine Methode, Werte oder Prozesse mit einem festgelegten Bezugsmaßstab (z.B. mit definierten Kennzahlen, KPIs oder Energieleistungskennzahlen EnPI) systematisch zu vergleichen. Die Kennzahlen sollten entsprechend objektiv, valide und zuverlässig sein.

Der Vergleichsprozess kann intern als Vergleich innerhalb der eigenen Organisation oder des eigenen Unternehmens  durchgeführt werden. Dabei können etwa verschiedene Zeitpunkte oder verschiedenen Bereichen betrachtet werden. Das externe (beispielsweise branchenbezogene) Benchmarkingverfahren vergleicht das Unternehmen mit den Konkurrenten (derselben Branche).Die Benchmarkingmethoden können unterschiedlich komplex sein. Das partielle Benchmarking ist ein einfacher Kennzahlenvergleich mit anschließendem Reporting. Bei multidimensionalen Benchmarkingverfahren (beispielsweise durch Bildung von Frontierfunktionen) werden Wirkungszusammenhänge berücksichtigt. Der komplexeste Ansatz ist die Nutzung von Data-Mining-Verfahren für den Kennzahlenvergleich.

Energieagentur

Der Begriff Energieagentur bezeichnet eine Organisation oder Institution, die sich mit der Förderung von Energieeffizienz, der Entwicklung nachhaltiger Energien und der Unterstützung von Energieprojekten beschäftigt. Energieagenturen spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung von Energiepolitiken und der Förderung eines umweltbewussten Umgangs mit Energieressourcen.

Hauptaufgaben einer Energieagentur

  1. Beratung und Information:
    • Unternehmen und Privatpersonen: Energieagenturen beraten Unternehmen, Haushalte und öffentliche Institutionen zu Energiemanagement, Energieeinsparmaßnahmen und erneuerbaren Energien.
    • Technologische Informationen: Sie informieren über neue Technologien und Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz.
  2. Projektentwicklung und -unterstützung:
    • Förderung von Projekten: Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz.
    • Finanzierungshilfen: Hilfe bei der Suche nach Fördermitteln und Finanzierungsoptionen.
  3. Bildung und Sensibilisierung:
    • Schulungen und Workshops: Durchführung von Schulungen, Workshops und Informationsveranstaltungen zur Sensibilisierung für Energiefragen.
    • Öffentlichkeitsarbeit: Kampagnen zur Bewusstseinsbildung über die Bedeutung von Energieeinsparung und Klimaschutz.
  4. Politische Unterstützung und Lobbyarbeit:
    • Entwicklung von Strategien: Mitwirkung bei der Entwicklung und Umsetzung von nationalen und regionalen Energie- und Klimapolitiken.
    • Vernetzung: Zusammenarbeit mit Regierungen, Industrie und Nichtregierungsorganisationen, um die Energiewende voranzutreiben.
  5. Forschung und Entwicklung:
    • Innovationsförderung: Unterstützung von Forschungsprojekten, die sich mit neuen Technologien und Methoden zur Energieeinsparung und -erzeugung befassen.
    • Datenanalyse: Sammlung und Analyse von Energiedaten, um Trends zu verstehen und Prognosen zu erstellen.

Beispiele von Energieagenturen

  • Internationale Energieagentur (IEA): Eine internationale Organisation, die sich mit globalen Energiefragen befasst und Empfehlungen zur Energiepolitik gibt.
  • Deutsche Energie-Agentur (dena): Nationale Energieagentur in Deutschland, die Projekte im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien fördert.
  • Regionale Energieagenturen: Lokale Agenturen, die spezifische Regionen oder Städte betreuen, z. B. die Landesenergieagentur saena in Sachsen

Energieagenturen sind zentrale Akteure bei der Förderung eines nachhaltigen und effizienten Umgangs mit Energie. Sie unterstützen die Energiewende durch Beratung, Projekte und politische Einflussnahme und tragen zur Reduzierung von CO₂-Emissionen und zur Verbesserung der Energieeffizienz bei.

Energieaudit

Ein Energieaudit ist ein definierter, mehrstufiger Energieberatungsprozess gemäß DIN EN ISO 16247. Der Prozess wird durch einen entsprechend ausgebildeten Experten (Energieberater) durchgeführt. Im Rahmen eines Energiemonitorings werden dabei sowohl der Energieeinsatz als auch der Energieverbrauch systematisch ermittelt und bewertet. Weiterhin können Einsparpotenziale sowie entsprechende Effizienzmaßnahmen abgeleitet und bewertet werden.

In Abgrenzung zum klassischen Energiemanagement ist ein Energieaudit kein kontinuierlicher Prozess. Der Prozess endet mit der Übergabe und Diskussion des Energieauditberichtes. Der Prozess kann mit Hilfe eines Energieauditassistenten durchgeführt werden.

In Deutschland sind Unternehmen, die kein kleines Unternehmen sind (Nicht-KMU) verpflichtet, ein Audit gemäß DIN EN ISO 16247 durchzuführen. Diese Verpflichtung wurde im Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) festgeschrieben. Allerdings sind Unternehmen von der Pflicht freigestellt, die ein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 oder ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach EMAS besitzen.

Ablauf eines Energieaudits nach DIN EN ISO 16247-1 mit Unterstützung des ITC Energieaudit-Assistenten

Ablauf eines Energieaudits nach DIN EN ISO 16247-1 mit Unterstützung des ITC Energieaudit-Assistenten

Energieauditassistent

Der Energieauditassistent ermöglicht es, den Energieaudit-Prozess effizient, strukturiert und zentral mit Hilfe einer Software zu managen. Nach DIN EN 16247-1 sind fast alle „Nicht-KMU“ Unternehmen in Deutschland verpflichtet, mindestens ein Energieaudit durchzuführen und das anschließend alle vier Jahre zu wiederholen.

Ein Energieauditassistent kann als Software-as-a-Service (SaaS) als auch On Premises, für den Betrieb im eigenen Rechenzentrum zur Verfügung stehen.

Er basiert auf der Norm DIN EN ISO 16247-1 und ermöglicht die strukturierte Durchführung eines Energieaudits entsprechend der in der Norm definierten Schritte. Checklisten unterstützen die Umsetzung.

Diese Schritte beinhalten zum Beispiel:

  • 1. Projekterklärung (einleitender Kontakt und Auftaktbesprechung)
  • 2. Datenerfassung (historische Energieverbrauchsdaten, Hauptverbraucher, Energieeinflussgrößen)
  • 3. Außeneinsatz (Inspizierung des Objektes, Zustand, Arbeitsabläufe, Einfluss auf den Energieverbrauch)
  • 4. Analyse (Erfassung der energetischen Situation, Ableitung von Energieleistungskennzahlen (EnPI), Energieflüsse)
  • 5. Projektabschluss (Abschlussbericht und Besprechung)

Energieauditassistent Energieauditsoftware DIN EN 16247-1

Energieauditassistent

Energiecontrolling

Energiecontrolling bezieht sich auf die systematische Überwachung, Analyse und Steuerung des Energieverbrauchs und der Energieeffizienz in Unternehmen, Organisationen oder Gebäuden. Es umfasst die Erfassung von Energieverbrauchsdaten, die Durchführung von Analysen, die Identifizierung von Optimierungspotenzialen und die Umsetzung von Maßnahmen zur Kostenreduzierung, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit. Energiecontrolling ermöglicht eine effektive Steuerung und Kontrolle des Energieverbrauchs, die Identifizierung von Einsparpotenzialen und die langfristige Optimierung des Energiemanagements.

Energiemanagement

Der Begriff Energiemanagement ist ein Sammelbegriff. Er umfasst die organisatorischen Vorgänge zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit, z.B. in Unternehmen, Organisationen und Kommunen. Des weiteren beinhaltet es Massnahmen zur systematischen Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz.

Das Energiemanagement wird vor allem im gewerblichen, industriellen und im kommunalen Umfeld angewendet. Dabei werden sämtliche energierelevanten Einrichtungen (z.B. Gebäude, Maschinen, Anlagen) und deren Einflussgrößen (z.B. Außentemperatur, Bedienung) betrachtet. Zu den Kernfunktionen zählen neben der Erfassung von beliebigen Messwerten vor allem Möglichkeiten zur Visualisierung und Analyse, zur Budgetüberwachung, zum Monitoring von Grenzwerten, und zur Normierung sowie zur Bildung von Energieleistungskennzahlen (EnPI) .

Die Ziele dieses Managements sind die Ressourcenschonung, Kostensenkungen sowie die Sicherstellung des Energiebedarfs der Nutzer. Anwendungsbereiche sind das gewerbliche Energiemanagement in der Produktion und Logistik, im Wohnungsbau oder im Gebäudemanagement.

Die Anforderungen an Energiemanagementsysteme werden in der Norm DIN EN ISO 50001 beschrieben.

Funktionen der Energiemanagement Software ITC Power­Com­merce® EnMS

Funktionen der Energiemanagement Software ITC Power­Com­merce® EnMS

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