Energiewissen

Abfallkennzahlen

Abfallkennzahlen beziehen sich auf messbare Größen und Metriken, die verwendet werden, um Informationen über die Menge, Art, Zusammensetzung und Behandlung von Abfällen zu erfassen und zu analysieren. Sie dienen dazu, den Abfallmanagementprozess zu überwachen, Abfallströme zu verfolgen, Ressourceneffizienz zu bewerten und umweltbezogene Leistungen zu verbessern. Abfallkennzahlen helfen Unternehmen, Regierungen und Organisationen, ihre Abfallbewirtschaftung zu optimieren, Abfallmengen zu reduzieren, Recycling- und Wiederverwendungspotenziale zu identifizieren und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Anomalieerkennung

Anomalieerkennung (engl. anomaly detection) ist die Identifikation von Abweichungen in Datensätzen oder Zeitreihen in Bezug zu erwarteten Werten oder Mustern. Sie kann Erkenntnisse zu möglichen Fehlern oder Trends liefern. Die Ermittlung von Abweichungen hilft auch bei der frühzeitigen Erkennung von Störungen oder Leckagen.  Häufig sind Anomalieerkennungen in Zeitreihen komplexe Aufgaben, welche Bereiche wie Statistik, Machine Learning, künstliche Intelligenz (KI) oder Data-Mining einbeziehen. Auch die einfache Überwachung von Grenzwerten in einem zeitlichen Kontext kann dafür genutzt werden.

Im Energiemanagement wird sie häufig für die Erkennung eines sich schleichend verändernden Verbrauchsverhaltens angewendet. Beispiele dafür sind Verschleiß bei Pumpen, Veränderungen bei der Verschattung von PV-Anlagen oder die Identifizierung von Micro-Leckagen bei Klima- und Kälteanlagen.

 

 

Energieleistungskennzahlen

Energieleistungskennzahlen (engl. energy performance indicator – kurz: EnPI) sind individuelle anwendungs- oder branchenspezifische Messgrößen. Sie dienen der Bewertung der energiebezogenen Leistungen eines Betrachtungsobjektes (z.B. einer Maschine, einer Anlage, eines Prozesses oder einer Organisation). Die Kennzahlen können als einfache Metrik oder aber als Verhältniszahlen beschrieben werden. Sie können aber ebenso durch eine komplexe Bildungsformel errechnet werden. Einen Leitfaden für die Bildung von Energieleistungskennzahlen in Unternehmen bietet die Norm ISO 50006.

Jedes Unternehmen, dass nach DIN EN ISO 50001 ein Energiemanagementsystem aufbauen möchte, ist verpflichtet, angemessene Kennzahlen zu ermitteln und in einem Kennzahlensystem zu erfassen. Die müssen regelmäßig erfasst und verglichen werden. Der Zweck der Kennzahlen ist es, gleichartige Prozesse und Produktionen im Sinne eines Benchmarking zu vergleichen. Ebenso kann der Erfolg von Optimierungsmaßnahmen bewertet werden.

Energieleistungskennzahlen EnPI

Energieleistungskennzahlen EnPI

Leistungskennzahlen

Leistungskennzahlen (engl. Key Performance Indicators, KPI) sind Messzahlen aus der Betriebswirtschaftslehre, die dazu dienen, den Erfolg der unternehmerischen Tätigkeit zu messen. Diese Zahlen ermöglichen es, den Ist-Zustand mit dem gewünschten Soll-Zustand zu vergleichen. Dadurch können die Abläufe im Unternehmen analysiert und anschließend entsprechend optimiert werden.

Je nach Unternehmen oder Bereich können unterschiedliche KPIs zur Leistungsmessung herangezogen werden. Zur Erstellung einer realistischen Leistungskennzahl sind zunächst die relevanten Parameter zu definieren. Sämtliche Prozesse des Unternehmens können dabei mit Hilfe von KPIs untersucht werden. Aus dieser Untersuchung leiten sich in der Regel Maßnahmen der Optimierung ab.

Im Energieumfeld werden Kennzahlen als Energieleistungskennzahlen (EnPI) definiert.

SMART- Formel für Leistungskennzahlen KPIs

SMART- Formel für Leistungskennzahlen KPIs

Median

Der Median (anders: Zentralwert) ist einer der Lageparameter der Statistik.  Der Wert entspricht demjenigen Messwert in der Mitte einer der Größe nach sortierten Datenreihe. Der Zentralwert teilt eine Datenreihe exakt in zwei Hälften. Damit sind mindestens 50% der betrachteten Daten kleiner als der Median oder gleich dem Wert und mindestens 50% größer als der Median oder gleich dem Wert. Das ist unabhängig davon, welche Werte die einzelnen Daten haben. Da der Median lediglich die Anzahl der betrachteten Werte berücksichtigt, ist dieser Extremwerten gegenüber unempfindlich.

Beispiele für den Median von Energieverbrauchsdaten:

12 kWh, 24 kWh, 100 kWh: Der Median ist 24 kWh.

12 kWh, 24 kWh, 100 kWh, 101 kWh, 102 kWh: Der Median ist 100 kWh.

Median

Median

OBIS

OBIS (Object Identification System) Kennzahlen bzw. OBIS Codes werden in der Energiewirtschaft eingesetzt. Sie ermöglichen den standardisierten elektronischen Datenaustausch zwischen Kommunikationspartner in verschiedenen Nachrichtentypen (MSCONS, UTILMD). Bei Messeinrichtungen (z.B. Zählern) dienen sie dazu, Messgrößen eindeutig zu identifizieren.

Die Kennzahl besteht dabei aus 6 Wertegruppen, von denen jedoch nur 5 am deutschen Energiemarkt verwendet werden. Diese sind mit A-F gekennzeichnet (s. Abbildung). Die Wertegruppen sind dabei wie folgt belegt:

  • A: Medium (z.B. 0 Abstarkt, 1 Elekrizität, 5 Kälte/ Wärme, 7 Gas, 8 Wasser kalt, 9 Wasser warm, 16 Öl, 17 Druckluft, 18 Stickstoff)
  • B: Kanal (z.B. 1-127 Messgerätespezifischer Kanal, 128 Einsparung, 129 Sollwert, 130 Prognose, 135 SLP Montag)
  • C: Messgröße (z.B.   Wirk-, Blind-, Scheinleistung, Strom, Spannung)
  • D: Messart (Maximum, aktueller Wert)
  • E: Tarif

 

 

OBIS-Kennzahlen

OBIS-Kennzahlen

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