Energiewissen

ebIX

Das ebIX-Format ist ein vom „European forum for energy Business Information exchange“ festgelegtes Dateiformat. Es dient  dem standardisierten Datenaustausch für den Strommarkt (z.B. in der Schweiz).  Das Format ermöglicht dabei unter anderem dem Austausch von Messdaten.

Das European forum for energy Business Information exchange ist eine gemeinnnützige Organisation, die das Ziel verfolgt, den Datenaustausch im Umfeld der Energiewirtschaft voranzutreiben und zu entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf den europäischen Binnenmärkten für Strom und Gas.

Das entsprechende Framework wird von allen Energieversorgern der beteiligten Länder (Deutschland, Schweiz, Belgien, Niederlande usw.) unterstützt. Ein weiteres gebräuchliches Dateiformat für Energiedaten ist z.B. MSCONS. Dieses Format ist speziell in Deutschland verbindlich.

Weitere Informationen: European forum

ebIX-Organisation

ebIX-Organisation

Heatmap

Eine Heatmap oder Rasterdiagramm (auch Teppichdiagramm oder Carpet Plot) ist eine spezielle Darstellungsform eines Diagrammes. Sie ermöglicht es, dreidimensionale Daten in einer zweidimensionalen Form abzubilden.

Das wird im Energieumfeld beispielsweise für die Visualisierung von Lastgangdaten eingesetzt. Die beiden Achsen des Diagramms bilden dabei die Zeitdimensionen ab. Das bedeutet, dass auf der Ordinate (y-Achse) die Tageszeit abgetragen werden kann.  Auf der Abszisse (x-Achse) werden hingegen die Tage eines Monats oder eines Jahres dargestellt. Die Messwerte (bzw. die Messwertbereiche) werden jeweils durch einen Farbwert gekennzeichnet. Häufig erhalten die niedrigsten Werte die Farbe Blau, die höchsten Werte die Farbe Rot.

Anhand eines Teppichdiagramms lassen sich außerordentliche Messwerte rasch identifizieren oder charakteristische Verbrauchsmuster ableiten. In traditionellen Verbrauchsgraphen sind diese Muster meist nur schwer sichtbar.

Das Rasterdiagramm ist eine Form der Visua­li­sierung von Daten, siehe auch Dauerlinie, Lastgang, Sankey-Diagramm,  Zeitreihenvergleich und weitere.

Heatmap (Teppich­dia­gramm, carpet plot)

Heatmap: Darstellung der Strom-Wirkenergie (Farbigkeit) mit Tag des Monats (x-Achse) und Uhrzeit (y-Achse)

iMSys

iMSys steht für „intelligentes Messsystem“ und bezieht sich auf moderne Messtechnologien, die intelligente Funktionen zur Erfassung, Verarbeitung und Kommunikation von Energieverbrauchsdaten bieten. Diese intelligenten Messsysteme sind Teil der fortschreitenden Digitalisierung im Bereich der Energieversorgung und tragen dazu bei, den Energiemarkt effizienter zu gestalten. Hier sind einige Schlüsselmerkmale und Funktionen von iMSys:

  1. Fernauslesung von Verbrauchsdaten: iMSys ermöglichen die automatische Erfassung von Verbrauchsdaten, ohne dass physische Ablesungen vor Ort erforderlich sind. Die Daten können remote abgerufen werden, was den Prozess der Verbrauchserfassung erleichtert.
  2. Echtzeitdaten und zeitabhängige Tarife: Intelligente Messsysteme bieten die Möglichkeit, Verbrauchsdaten in Echtzeit zu überwachen. Dies ermöglicht eine genauere und zeitabhängige Abrechnung, die die Grundlage für innovative Tarifmodelle bildet, zum Beispiel Tarife mit variablen Preisen je nach Tageszeit.
  3. Netzüberwachung und -management: Durch die kontinuierliche Überwachung des Energieverbrauchs können iMSys auch dazu beitragen, Engpässe im Energieversorgungsnetz zu erkennen und zu managen. Dies trägt zur Optimierung der Netzstabilität bei.
  4. Unterstützung von Einsparprogrammen: Intelligente Messsysteme können Verbrauchern Echtzeitinformationen über ihren Energieverbrauch liefern. Dies ermöglicht es den Endverbrauchern, bewusster mit ihrem Energieverbrauch umzugehen und energieeffiziente Maßnahmen zu ergreifen.
  5. Sicherheit und Datenschutz: iMSys sind so konzipiert, dass sie hohe Sicherheitsstandards und Datenschutzanforderungen erfüllen. Die Kommunikation der Fernauslesedaten erfolgt verschlüsselt, um sicherzustellen, dass persönliche Verbrauchsdaten geschützt sind.

Die Einführung von intelligenten Messsystemen wird in vielen Ländern durch Gesetzgebung und Regulierung vorangetrieben, um die Effizienz der Energieversorgung zu steigern, den Verbrauchern mehr Kontrolle über ihren Energieverbrauch zu geben und den Übergang zu einer intelligenten und nachhaltigen Energieinfrastruktur zu unterstützen.

Lastgang

Der Lastgang (anders: Lastprofil) ist eine Messreihe bestehend aus stündlich oder viertelstündlich aufgezeichneten Leistungs- oder Arbeitswerten einer Messstelle. Die Aufzeichnung erfolgt dabei je nach Messintervall stets exakt zur vollen Viertelstunde oder Stunde. Die einzelnen Messwerte des Lastprofils sind entweder die Arbeitswerte oder Leistungsmittelwerte der jeweiligen Stunde oder Viertelstunde. Je nach Betrachtungszeitraum spricht man von Tages-, Monats- oder Jahreslastgang.

Anhand der Grafik wird angezeigt, welche Energie im Unternehmen verbraucht bzw. welche Leistung entnommen wurde. Entsprechend der dargestellten Zeiträume spricht man von Jahres-, Monats-, Wochen- oder Tageslastgang.

Das Lastprofil wird für die Optimierung der Last verwendet (s. auch Lastganganalyse). Wenn man die Einschaltzeitpunkte verschiedener Verbraucher verschiebt, kann die Last optimiert werden. Diese Energieeffizienzmaßnahme hat sich in vielen Unternehmen etabliert.

Lastgang

Lastgang

Median

Der Median (anders: Zentralwert) ist einer der Lageparameter der Statistik.  Der Wert entspricht demjenigen Messwert in der Mitte einer der Größe nach sortierten Datenreihe. Der Zentralwert teilt eine Datenreihe exakt in zwei Hälften. Damit sind mindestens 50% der betrachteten Daten kleiner als der Median oder gleich dem Wert und mindestens 50% größer als der Median oder gleich dem Wert. Das ist unabhängig davon, welche Werte die einzelnen Daten haben. Da der Median lediglich die Anzahl der betrachteten Werte berücksichtigt, ist dieser Extremwerten gegenüber unempfindlich.

Beispiele für den Median von Energieverbrauchsdaten:

12 kWh, 24 kWh, 100 kWh: Der Median ist 24 kWh.

12 kWh, 24 kWh, 100 kWh, 101 kWh, 102 kWh: Der Median ist 100 kWh.

Median

Median

MSCONS

MSCONS steht für Metered Services Consumption report message. Es handelt sich um ein  Nachrichtenformat zur standardisierten Übertragung von Lastgängen und Zählerständen zwischen den Marktteilnehmern in der Energiewirtschaft. Das Format beruht auf dem EDIFACT Standard. Speziell in Deutschland ist die Verwendung dieses Formats im Rahmen der Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität (GPKE) verbindlich. Es ist weiterhin für die Bilanzkreisabrechnung (MaBiS) vorgeschrieben.

Der Nachrichtentyp dient der Kommunikation zwischen Geschäftspartnern im Energiemarkt. Mit diesem Format können alle energiemengen-relevanten Informationen, die sich auf das Zähl- und Messwesen im deregulierten Energiemarkt beziehen, ausgetauscht werden. Die eindeutige Identifizierung der Messwerte erfolgt mittels der OBIS Kennzahlen.

MSCONS enthält Angaben über eine erfolgte Energielieferung bzw. zu Verbräuchen und Verbrauchsprognosen. Das Format beinhaltet zudem notwendige zugehörige Informationen (z.B. über den Ort der Energieabgabe, Zeit- und Statusangaben). Weiterhin können technische Informationen zu Produkten, Dienstleistungen und Details zur Messung oder den Messwerten übermittelt werden.

Die Bundesnetzagentur schreibt die Verwendung des Nachrichtentypes zum 01.08.2008 vor.

MSCONS

MSCONS

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