Energiewissen

Median

Der Median (anders: Zentralwert) ist einer der Lageparameter der Statistik.  Der Wert entspricht demjenigen Messwert in der Mitte einer der Größe nach sortierten Datenreihe. Der Zentralwert teilt eine Datenreihe exakt in zwei Hälften. Damit sind mindestens 50% der betrachteten Daten kleiner als der Median oder gleich dem Wert und mindestens 50% größer als der Median oder gleich dem Wert. Das ist unabhängig davon, welche Werte die einzelnen Daten haben. Da der Median lediglich die Anzahl der betrachteten Werte berücksichtigt, ist dieser Extremwerten gegenüber unempfindlich.

Beispiele für den Median von Energieverbrauchsdaten:

12 kWh, 24 kWh, 100 kWh: Der Median ist 24 kWh.

12 kWh, 24 kWh, 100 kWh, 101 kWh, 102 kWh: Der Median ist 100 kWh.

Median

Median

Messlokation

Die Messlokation (frühere Bezeichnung: Messstelle) ist eine reale, physikalische Lokation, an der Energie (Strom oder Gas) tatsächlich gemessen wird. Sie umfasst die technischen Einrichtungen zur Ermittlung und eventuell auch zur Übertragung dieser Messwerte. Die Grundlage der Messung können dabei unterschiedliche physikalischen Größen sein. Bei Strom wird bespielsweise die elektrische Energie gemessen.  Bei Gas wird u.a. das Volumen ermittelt. Die Messlokation wird durch die 33-stellige Zählpunktbezeichnung (ZPB) eindeutig identifiziert.

Die ermittelten Messwerte einer Messlokation sind die Grundlage für die Berechnung der verbrauchten oder aber erzeugten Energie einer Marktlokation.

Die Begriffe Messlokation und Marktlokation wurden von der Bundesnetzagentur eingeführt. Sie sollen die Marktkommunikation im  Strom- und Gassektor vereinheitlichen. Diese Begriffe lösen die bisher oft widersprüchlich genutzten Begriffe „Lieferstelle“, „Messstelle“ oder „Zählpunkt“ ab.

 

 

OBIS

OBIS (Object Identification System) Kennzahlen bzw. OBIS Codes werden in der Energiewirtschaft eingesetzt. Sie ermöglichen den standardisierten elektronischen Datenaustausch zwischen Kommunikationspartner in verschiedenen Nachrichtentypen (MSCONS, UTILMD). Bei Messeinrichtungen (z.B. Zählern) dienen sie dazu, Messgrößen eindeutig zu identifizieren.

Die Kennzahl besteht dabei aus 6 Wertegruppen, von denen jedoch nur 5 am deutschen Energiemarkt verwendet werden. Diese sind mit A-F gekennzeichnet (s. Abbildung). Die Wertegruppen sind dabei wie folgt belegt:

  • A: Medium (z.B. 0 Abstarkt, 1 Elekrizität, 5 Kälte/ Wärme, 7 Gas, 8 Wasser kalt, 9 Wasser warm, 16 Öl, 17 Druckluft, 18 Stickstoff)
  • B: Kanal (z.B. 1-127 Messgerätespezifischer Kanal, 128 Einsparung, 129 Sollwert, 130 Prognose, 135 SLP Montag)
  • C: Messgröße (z.B.   Wirk-, Blind-, Scheinleistung, Strom, Spannung)
  • D: Messart (Maximum, aktueller Wert)
  • E: Tarif

 

 

OBIS-Kennzahlen

OBIS-Kennzahlen

Sektorkopplung

Die Sektorkopplung ist ein Konzept in der Energieversorgung, das darauf abzielt, verschiedene Sektoren wie Strom, Wärme und Mobilität enger miteinander zu verknüpfen und zu integrieren. Der Hauptzweck besteht darin, die Effizienz der Energieerzeugung und -nutzung zu steigern und gleichzeitig den Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix zu erhöhen. Dies geschieht durch die Möglichkeit, Energie aus einem Sektor in einen anderen zu übertragen und vielfältig zu nutzen.

Hier sind einige wichtige Aspekte der Sektorkopplung:

  1. Strom-zu-Wärme: Überschüssiger Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind- oder Solarenergie kann zur Erzeugung von Wärme genutzt werden. Dies geschieht oft durch elektrische Wärmepumpen oder elektrische Heizungen, die in Gebäuden eingesetzt werden, um Räume zu beheizen oder Warmwasser zu erzeugen.
  2. Strom-zu-Mobilität: Elektromobilität ist ein gutes Beispiel für die Sektorkopplung. Elektrofahrzeuge können mit Strom betrieben werden, der aus erneuerbaren Quellen stammt. Darüber hinaus können Elektrofahrzeuge als temporäre Energiespeicher dienen und überschüssige Energie zurück ins Netz speisen.
  3. Power-to-Gas: Bei dieser Technologie wird überschüssiger Strom genutzt, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Der erzeugte Wasserstoff kann dann als Energiespeicher dienen oder in anderen Sektoren, wie in der Industrie oder im Verkehr, verwendet werden.
  4. Sektorenübergreifendes Energiemanagement: Die Sektorkopplung erfordert ein intelligentes Energiemanagement, das die Bedürfnisse und Kapazitäten der verschiedenen Sektoren berücksichtigt. Dies kann durch Smart Grids und fortschrittliche Steuerungssysteme erreicht werden.
  5. Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Die Sektorkopplung spielt eine entscheidende Rolle bei der Erreichung von Klimazielen und der Reduzierung von Treibhausgasemissionen, da sie es ermöglicht, erneuerbare Energien besser zu nutzen und fossile Brennstoffe zu ersetzen.

Die Sektorkopplung wird als Schlüsselkonzept in der zukünftigen Energieversorgung betrachtet, da sie die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit des Energiesystems verbessert und dazu beiträgt, eine nachhaltigere und emissionsärmere Energiezukunft zu gestalten.

Umweltkennzahlen

Für die unternehmerische Steuerung, Planung und Kontrolle der Effizienz von Maßnahmen in Umweltmanagementsystemen oder beim Energiemanagement sind valide Informationen notwendig. Umweltkennzahlen dienen zur Entscheidungsvorbereitung, indem Sie Optimierungsmöglichkeiten und Kostensenkungspotenziale aufdecken. Auch bei der Umsetzung von Umweltzielen können sie unterstützend wirken. Umweltleistungs-, Umweltmanagement- und Umweltzustandskennzahlen bilden zusammen das Umweltkennzahlensystem. Jedes Unternehmen oder jede Organisation sollte ein auf seine Anforderungen zugeschnittenes Kennzahlensystem entwickeln. Dieses bildet die Grundlage der Umweltmanagementsysteme.

Für die Bildung von Umweltkennzahlen bzw. der Kernindikatoren werden Kennzahlen und Bezugsgrößen aus verschiedenen Bereichen herangezogen. Diese sind Energieeffizienz (Gesamtenergieverbrauch), Materialeffizienz (Massenstrom der Einsatzmaterialien), Wasser (Wasserverbrauch), Abfall (Abfallaufkommen und Abfallart), biologische Vielfalt (Flächenverbrauch) und Emissionen von Treibhausgasen wie CO2, CH4, N2O und Emissionen von Stickoxiden (NOX), Schwefeldioxid (SO2) oder Feinstaub (PM).

Weitere Bezugsgrößen können je nach Art der Organisation (Produktion, Dienstleistung, Verwaltung, Gemeinden, Kommunen) z.B. die Gesamtbruttowertschöpfung, der Gesamtumsatz, Nutzungsstunden, die Anzahl der Einwohner oder die Anzahl der Mitarbeiter sein.

Energiemanagement Software kann ein geeignetes Werkzeug für die Bildung und das Monitoring von Kennzahlen sowie die Erfassung der erforderlichen Bezugsgrößen sein.

Einen Leitfaden für die Bildung von betrieblichen Umweltkennzahlen findet man auch beim Umweltbundesamt.

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