Energie­wissen

Energie­leis­tungs­kenn­zahlen

Energie­leis­tungs­kenn­zahlen oder auch Energie­kenn­zahlen (engl. energy perfor­mance indicator – kurz: EnPI) sind indivi­duelle anwen­dungs- oder branchen­spe­zi­fische Messgrößen. Sie dienen der Bewertung der energie­be­zo­genen Leistungen eines Betrach­tungs­ob­jektes (z.B. einer Maschine, einer Anlage, eines Prozesses oder einer Organi­sation). Die Kennzahlen können als einfache Metrik oder aber als Verhält­nis­zahlen beschrieben werden. Sie können aber ebenso durch eine komplexe Bildungs­formel errechnet werden. Einen Leitfaden für die Bildung von Energie­leis­tungs­kenn­zahlen in Unter­nehmen bietet die Norm ISO 50006.

Jedes Unter­nehmen, dass nach DIN EN ISO 50001 ein Energie­ma­nage­ment­system aufbauen möchte, ist verpflichtet, angemessene Kennzahlen zu ermitteln und in einem Kennzah­len­system zu erfassen. Die müssen regel­mäßig erfasst und verglichen werden. Der Zweck der Kennzahlen ist es, gleich­artige Prozesse und Produk­tionen im Sinne eines Bench­marking zu vergleichen. Ebenso kann der Erfolg von Optimie­rungs­maß­nahmen bewertet werden.

Energieleistungskennzahlen EnPI

Energie­leis­tungs­kenn­zahlen EnPI

Leistungs­kenn­zahlen

Leistungs­kenn­zahlen (engl. Key Perfor­mance Indicators, KPI) sind Messzahlen aus der Betriebs­wirt­schafts­lehre, die dazu dienen, den Erfolg der unter­neh­me­ri­schen Tätigkeit zu messen. Diese Zahlen ermög­lichen es, den Ist-Zustand mit dem gewünschten Soll-Zustand zu vergleichen. Dadurch können die Abläufe im Unter­nehmen analy­siert und anschließend entspre­chend optimiert werden.

Je nach Unter­nehmen oder Bereich können unter­schied­liche KPIs zur Leistungs­messung heran­ge­zogen werden. Zur Erstellung einer realis­ti­schen Leistungs­kennzahl sind zunächst die relevanten Parameter zu definieren. Sämtliche Prozesse des Unter­nehmens können dabei mit Hilfe von KPIs unter­sucht werden. Aus dieser Unter­su­chung leiten sich in der Regel Maßnahmen der Optimierung ab.

Im Energie­umfeld werden Kennzahlen als Energie­leis­tungs­kenn­zahlen (EnPI) definiert.

SMART- Formel für Leistungskennzahlen KPIs

SMART- Formel für Leistungs­kenn­zahlen KPIs

Messlo­kation

Die Messlo­kation (frühere Bezeichnung: Messstelle) ist eine reale, physi­ka­lische Lokation, an der Energie (Strom oder Gas) tatsächlich gemessen wird. Sie umfasst die techni­schen Einrich­tungen zur Ermittlung und eventuell auch zur Übertragung dieser Messwerte. Die Grundlage der Messung können dabei unter­schied­liche physi­ka­li­schen Größen sein. Bei Strom wird bespiels­weise die elektrische Energie gemessen.  Bei Gas wird u.a. das Volumen ermittelt. Die Messlo­kation wird durch die 33-stellige Zählpunkt­be­zeichnung (ZPB) eindeutig identi­fi­ziert.

Die ermit­telten Messwerte einer Messlo­kation sind die Grundlage für die Berechnung der verbrauchten oder aber erzeugten Energie einer Markt­lo­kation.

Die Begriffe Messlo­kation und Markt­lo­kation wurden von der Bundes­netz­agentur einge­führt. Sie sollen die Markt­kom­mu­ni­kation im  Strom- und Gassektor verein­heit­lichen. Diese Begriffe lösen die bisher oft wider­sprüchlich genutzten Begriffe „Liefer­stelle“, „Messstelle“ oder „Zählpunkt“ ab.

 

 

OBIS

OBIS (Object Identi­fi­cation System) Kennzahlen bzw. OBIS Codes werden in der Energie­wirt­schaft einge­setzt. Sie ermög­lichen den standar­di­sierten elektro­ni­schen Daten­aus­tausch zwischen Kommu­ni­ka­ti­ons­partner in verschie­denen Nachrich­ten­typen (MSCONS, UTILMD). Bei Messein­rich­tungen (z.B. Zählern) dienen sie dazu, Messgrößen eindeutig zu identi­fi­zieren.

Die Kennzahl besteht dabei aus 6 Werte­gruppen, von denen jedoch nur 5 am deutschen Energie­markt verwendet werden. Diese sind mit A-F gekenn­zeichnet (s. Abbildung). Die Werte­gruppen sind dabei wie folgt belegt:

  • A: Medium (z.B. 0 Abstarkt, 1 Elekri­zität, 5 Kälte/ Wärme, 7 Gas, 8 Wasser kalt, 9 Wasser warm, 16 Öl, 17 Druckluft, 18 Stick­stoff)
  • B: Kanal (z.B. 1-127 Messge­rä­te­spe­zi­fi­scher Kanal, 128 Einsparung, 129 Sollwert, 130 Prognose, 135 SLP Montag)
  • C: Messgröße (z.B.   Wirk-, Blind-, Schein­leistung, Strom, Spannung)
  • D: Messart (Maximum, aktueller Wert)
  • E: Tarif

 

 

OBIS-Kennzahlen

OBIS-Kennzahlen

Umwelt­kenn­zahlen

Für die unter­neh­me­rische Steuerung, Planung und Kontrolle der Effizienz von Maßnahmen in Umwelt­ma­nage­ment­sys­temen oder beim Energie­ma­nagement sind valide Infor­ma­tionen notwendig. Umwelt­kenn­zahlen dienen zur Entschei­dungs­vor­be­reitung, indem Sie Optimie­rungs­mög­lich­keiten und Kosten­sen­kungs­po­ten­ziale aufdecken. Auch bei der Umsetzung von Umwelt­zielen können sie unter­stützend wirken. Umwelt­leis­tungs-, Umwelt­ma­nagement- und Umwelt­zu­stands­kenn­zahlen bilden zusammen das Umwelt­kenn­zah­len­system. Jedes Unter­nehmen oder jede Organi­sation sollte ein auf seine Anfor­de­rungen zugeschnit­tenes Kennzah­len­system entwi­ckeln. Dieses bildet die Grundlage der Umwelt­ma­nage­ment­systeme.

Für die Bildung von Umwelt­kenn­zahlen bzw. der Kernin­di­ka­toren werden Kennzahlen und Bezugs­größen aus verschie­denen Bereichen heran­ge­zogen. Diese sind Energie­ef­fi­zienz (Gesamt­ener­gie­ver­brauch), Materi­al­ef­fi­zienz (Massen­strom der Einsatz­ma­te­rialien), Wasser (Wasser­ver­brauch), Abfall (Abfall­auf­kommen und Abfallart), biolo­gische Vielfalt (Flächen­ver­brauch) und Emissionen von Treib­haus­gasen wie CO2, CH4, N2O und Emissionen von Stick­oxiden (NOX), Schwe­fel­dioxid (SO2) oder Feinstaub (PM).

Weitere Bezugs­größen können je nach Art der Organi­sation (Produktion, Dienst­leistung, Verwaltung, Gemeinden, Kommunen) z.B. die Gesamt­b­rut­to­wert­schöpfung, der Gesamt­umsatz, Nutzungs­stunden, die Anzahl der Einwohner oder die Anzahl der Mitar­beiter sein.

Energie­ma­nagement Software kann ein geeig­netes Werkzeug für die Bildung und das Monitoring von Kennzahlen sowie die Erfassung der erfor­der­lichen Bezugs­größen sein.

Einen Leitfaden für die Bildung von betrieb­lichen Umwelt­kenn­zahlen findet man auch beim Umwelt­bun­desamt.

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