Energiewissen

EnEfG: Messwerte des MSB noch einfacher ins Energiemanagement einbinden

Das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) gilt seit November 2023 und setzt erstmals verbindliche End- und Primärenergieeinsparziele fest. Um diese Ziele zu erreichen, sollen Einsparmaßnahmen umgesetzt und Energie- oder Umweltmanagementsysteme installiert werden. Der Einsatz einer Softwarelösung ist dabei fast unverzichtbar, um Zähler, Verbrauchsstellen, Sparten sowie Datenquellen und Akteure im Managementsystem abzubilden. Durch die Einführung der neuen Marktrolle des Energieserviceanbieters (ESA) wurden die Hürden für Energiedienstleister bezüglich der Verarbeitung von Energiedaten aus intelligenten Messsystemen deutlich gesenkt. Seit Februar 2024 ist auch die ITC AG bei der Bundesnetzagentur als ESA registriert.

Das EnEfG hat das Ziel, den Energieverbrauch zu reduzieren, CO2-Emissionen zu senken und so langfristig eine nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen. Es verpflichtet Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Rechenzentren zur Steigerung ihrer Energieeffizienz. Die Anwendung einer Energiemanagementsoftware ist dabei nahezu alternativlos, um alle Messwerte, Datenquellen und Akteure im Managementsystem abzubilden sowie die eigenen Energie- und Umweltmanagementprozesse zu automatisieren. Bei der Einführung entsprechender Software-Tools stellt sich aber stets die Frage nach der Datenintegration. „Deshalb versuchen wir schon im Einführungsprojekt, alle vorhandenen Verbrauchsstatistiken, Messungen und sonstige relevante Datenerfassungssysteme in unserer Softwarelösung zu integrieren. Die Einbindung der abrechnungsrelevanten Stromzähler ist für uns als Dienstleister nun auch deutlich unkomplizierter geworden, dank der neuen ESA-Rolle“, sagt Steve Pater, Technischer Berater der ITC AG. Er begleitet die Einführung von Energiemanagementsoftware in Kommunen und Unternehmen.

ESA-Rolle vereinfacht die Einbindung von Messdaten des MSB

Wenn Energieberater oder andere Dienstleister (z.B. im Contracting-Umfeld) bisher Zugriff auf RLM-Daten ihrer Kunden benötigten, mussten sie diese Messwerte beim jeweils zuständigen Messstellenbetreiber (MSB) anfragen. Ob überhaupt, wie und unter welchen Bedingungen die Messwerte bereitgestellt wurden, konnte jeder MSB selbst festlegen. Einen Standard gab es dafür nicht. Diese Lücke wird nun mit der Einführung des ESAs geschlossen und der Dialog zwischen Dienstleistern und Messstellenbetreibern sowohl prozessual als auch technisch standardisiert.

Die neue Marktrolle verpflichtet MSB dazu, mit ESAs als beauftragten Service-dienstleister zu kommunizieren und die erforderlichen Daten bereitzustellen. Der Vorteil dabei liegt in der Standardisierung der Kommunikation zwischen ESA und MSB. Für die Bereitstellung der Messwerte wird ein Entgelt erhoben. Dafür wurden Preisobergrenzen festgelegt. „Wie beim Lieferantenwechsel erfolgt der Austausch zwischen den Marktpartnern über festgelegte Übertragungswege und Datenformate wie AS4 und EDIFACT – von der Angebotsanfrage bis hin zur Datenübermittlung. Dadurch kann die gesamte Prozesskette nun weitgehend automatisiert werden“, betont Steve Pater.

Potenzielle Kunden für die Dienstleistungen der ESAs sind vor allem Unternehmen, die über eingebautes intelligentes Messsystem verfügen, einen hohen Energieverbrauch verzeichnen und deren Ziel es ist, ihr energetisches Verhalten zu optimieren. Durch die Analyse und Visualisierung von Messdaten ist es dem Energieserviceanbieter als externem Marktteilnehmer nun möglich, solche Unternehmen bei der Optimierung des eigenen Energieverbrauchs zu unterstützen.

Zunächst können über den ESA nur Messwerte aus Stromzählern beschafft werden. Branchenakteure rechnen jedoch damit, dass der Standard später auch auf weitere Sparten, insbesondere Gaszähler, ausgeweitet wird.

ITC AG bietet als ESA bundesweit „Energiemanagement-as-a-Service“

Die ITC AG ist seit Februar 2024 bei der Bundesnetzagentur offiziell als ESA registriert und bietet das Onboarding von bestehenden Hauptmessungen in die Energiemanagementplattform nun bundesweit auch über den standardisierten Weg des Energieserviceanbieters an. Unternehmen sowie Kommunen mit verteilten Liegenschaften können so unkompliziert alle Hauptzähler einbinden – auch wenn für diese jeweils verschiedene MSB zuständig sind. Die offene Plattform steht auch anderen ESA zur Verfügung und kann durch den White-Label-Ansatz leicht in eigene Produkte und Dienstleistungen integriert werden.

Weltmarktführer Sto verbessert Energieeffizienz mit ITC-Software

Das Energiemanagement der Sto SE &Co. KGaA ist schon jetzt eine Erfolgsgeschichte, zu der auch die Software der ITC AG gehört. Der international führende Hersteller von Produkten und Systemen zur Beschichtung von Gebäuden und Weltmarktführer für Wärmedämm-Verbundsysteme setzt sich seit Jahren für die Steigerung von Energieeffizienz ein – sowohl durch die hergestellten Produkte als auch beim eigenen Energieverbrauch. Die Software ist seit 2019 bei Sto im Einsatz. So konnten beispielsweise Auffälligkeiten im Energieverbrauch eines Produktionsstandortes im Vergleich zu den anderen Standorten festgestellt und schließlich zielführend optimiert werden.

„Es ist ein mächtiges Tool, das uns sehr geholfen hat“, sagt Klaus Volk, Gesamtverantwortlicher für das Energiedatenmanagement von Sto. Aktuell werden fernausgelesene RLM-Zähler, manuell abgelesene Zähler und virtuelle Zähler in der Anwendung verwaltet. Somit können die Energieverbräuche der Produktionsstandorte, von Vertriebsregionen, eigenen Verkaufscentern und Tochtergesellschaften erfasst, analysiert und ausgewertet werden, um Auffälligkeiten bei den Energieverbräuchen und Einsparpotentiale zu identifizieren.

Deutlich weniger Verwaltungsaufwand

Positiver Nebeneffekt der Software-Einführung: der administrative Aufwand hat deutlich abgenommen. Die zuvor rund 150 verteilt geführten Tabellen für die nach ISO 50001 relevanten Unternehmensbereiche wurden durch die Digitalisierung zu zehn zentral geführten Tabellen zusammengefasst.

Einfache Integration der Zählerfernauslesung (ZFA)

Knapp 20 Mitarbeiter arbeiten aktuell mit der ITC-Software. Alle sind auch Mitglieder der Energieteams oder Repräsentanten im Energienetzwerk. 2019 hatte Sto die Software eingeführt, um alle energierelevanten Daten aller Standorte zentral zusammenzuführen und zu verwalten. Auf dieser Basis werden nun fortwährend Energiebilanzen erstellt und wesentliche Energieverbraucher (Signifikant Energy Users, SEU) anhand von Kennzahlen überwacht. An einigen Standorten wurden Zähler bereits vor Einführung vom jeweils zuständigen Messstellenbetreiber (MSB) fernausgelesen. Das vom MSB eingesetzte Zählerfernauslesesystem konnte dann unkompliziert über Standardschnittstellen angebunden werden. Daneben kommt der manuellen Ablesung aber immer noch eine große Bedeutung bei der Datenerfassung zu. Auch dafür hält die Energiemanagement-Plattform geeignete Funktionen bereit.

Effizienter Nachweis für Einhaltung der Anforderungen der ISO 50001

“Für uns ist es wichtig, nicht nur die Energieverbräuche der wesentlichen Verbraucher abzubilden, sondern durch Referenzierung zum Beispiel auf Produktionsmengen auch zugehörige Energieleistungskennzahlen (EnPI) ableiten zu können und deren Entwicklung zu überwachen“, betont Klaus Volk. Bezugsgrößen, wie Produktionsmengen, werden dabei manuell und überwiegend monatlich erfasst. „Die eingebaute Regressionsanalyse ermöglicht uns darüber hinaus die Qualität der Kennzahlendefinitionen zu beurteilen. Letztlich hilft uns das System, die Einhaltung der Anforderungen der ISO 50001 effizient nachzuweisen“, fügt er hinzu.

 

Professionelle Software mit vielen Werkzeugen

„Genau für die Einhaltung dieser Anforderungen, die Durchführung von Energieaudits nach DIN EN 16247-1 und das standortübergreifende Management von Energiedaten, Umweltdaten und anderen Kenngrößen steht ja unsere Software ITC PowerCommerce ® EnMS als professionelles Energiemanagement-Portal“, sagt Steve Pater, Senior Technical Consultant der ITC AG. Die Plattform bietet verschiedene Werkzeuge für
• die Verbrauchsanalyse (Visualisierung und die Analyse von historischen Messwerten und Kenngrößen),
• Bilanzierung (Sankey-Darstellungen und Tortendiagramme für die Darstellung von Energie-, CO2 – und Kostenbilanzen),
• das Reporting (detaillierte Messstellenreports – entweder ad hoc für frei wählbare Berichtszeiträume) oder zeitgesteuert in festen Intervallen
• die Lastganganalyse (Dauerlinien-Darstellung für Häufigkeit bestimmter Wertebereiche, Heatmap-Darstellung für außerordentliche Messwerte) und
• das Monitoring (kontinuierliche Überwachung und bei außerordentlichen Ereignissen umgehende Alarmierung).

Offene Plattform mit vielen Möglichkeiten

Dass ITC PowerCommerce ® EnMS ein mächtiges Werkzeug ist, steht für Steve Pater außer Frage. Er weiß, dass die offene, etablierte Softwareplattform von ganz kleinen Projekten bis hin zu großen Projekten mit zehntausenden Messstellen skaliert. „Sie fungiert über zahlreiche fertige Schnittstellen als Integrations-und Datenaustauschplattform mit beliebigen Drittsystemen, IoT-Devices und Gateways.“

Investitionskosten nach tatsächlichem IT-Bedarf

Sto nutzt die cloudbasierte Betriebsvariante und somit den Vorteil, dass sich die Kosten variabel am tatsächlichen IT-Bedarf ausrichten. Fixe Investitionskosten, wie beim On-Premise-System im eigenen Rechenzentrum, gibt es nicht. Die skalierbare und hochverfügbare Portal-Cloud bietet zudem höchstmögliche Sicherheit. Das Hosting und der Betrieb erfolgen in ISO 27001 zertifizierten, deutschen Rechenzentren mit exzellenter Verfügbarkeit und unter Einhaltung der strengen europäischen Datenschutzbestimmungen.

Kontinuierliche Erfassung und stete Kontrolle

Aus der Arbeit mit der ITC-Software wissen die Sto-Mitarbeiter, dass eine kontinuierliche Überprüfung der Daten zwingend notwendig ist. Einerseits um zeitnah reagieren zu können und andererseits um Ansatzpunkte zu finden, an denen es wirklich auch wirtschaftlich Sinn macht, Energie einzusparen. Für Klaus Volk ist klar: „Bei einem bereits gut beherrschten technischen Prozess können energetische Einsparungen durch Optimierung in den übergeordneten Produktions- und Logistikprozessen deutlich größer sein als durch weitere Verbesserung der Technik.“

Über die Sto SE &Co. KGaA

Die Sto SE & Co. KGaA mit Sitz im baden-württembergischen Stühlingen-Weizen ist ein Hersteller von Farben, Putzen, Lacken und Beschichtungssystemen sowie Wärmedämm-Verbundsystemen. Weitere Schwerpunkte sind Betoninstandsetzung, Bodenbeschichtungen, Akustik- und vorgehängte Fassadensysteme. Das 1955 gegründete Unternehmen beschäftigt heute weltweit mehr als 5.700 Mitarbeiter in 38 Ländern und 50 Tochtergesellschaften.

Smart Energy Review 16 erschienen

Smart Energy Review ist der Newsletter der ITC AG zu intelligenten Lösungen für die Energiewirtschaft.

In dieser Ausgabe lesen Sie kompakte News über aktuelle Projekte, Produkte und Innovationen der ITC AG aus den Portal-Bereichen  Kundenbetreuung, Energiemanagement, Energieeffizienz und Digitalisierung.  

Smart Energy Review SER 16

SER 16

Im Mittelpunkt der Ausgabe #16:

 

– Webportal & Apps für Netzbetreiber

– Transparenz für Bilanzkreisverantwortliche bei TransnetBW

– Weltmarktführer verbessert Energieeffizienz mit ITC-Software

– eins energie und Stadtwerke Speyer mit Vorzeige-Funktionen

– Mit KI Anomalien beim Energieverbrauch erkennen

 

Download unter https://www.itc-ag.com/Smart-Energy-Review.html.

Forschungsprojekt zur Anomaliedetektion mittels KI

In einem neuen Forschungsprojekt wird untersucht, wie Künstliche Intelligenz (KI) und semantische Verfahren bei der Analyse von Gebäudedaten eingesetzt werden können um Anomalien und vermeidbare Betriebsfehler automatisch aufzudecken. Ziel ist es, bisher nicht genutztes Potential zur Energie- und CO2-Einsparung zu erschließen. Die Projektpartner ITC AG und EA Systems Dresden GmbH (EASD) forschen für das Projekt gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Institutsteil Entwicklung Adaptiver Systeme EAS (IIS/EAS).

 

Automatisches Monitoring von Gebäuden und Anlagen führt auch im Energiemanagement zur Ansammlung von stetig zunehmenden Mengen an Betriebsdaten. Dabei tritt immer häufiger der Fall ein, dass die automatisch erfassten Daten nur unzureichend überblickt und ausgewertet werden können. Das liegt an der großen Gesamtmenge der Daten, dem damit verbundenen Einarbeitungsaufwand und letztlich an der häufig fehlenden Expertise des Personals. Durch den Fachkräftemangel verschärft sich die Situation. Es steht immer weniger Personal zur Verfügung, das über das erforderliche Knowhow verfügt, aus den Daten die richtigen Konsequenzen für einen effizienten Gebäudebetrieb zu ziehen.

Um dieser Herausforderung zu begegnen und Anomalien sowie vermeidbare Betriebsfehler bereits bei der Analyse von Gebäudedaten automatisch aufzudecken, wurde das Forschungsprojekt „ee_check“ geschaffen. Das Ziel dieses Projektes ist es, den Personalaufwand und die Anforderungen für die fortlaufende Analyse von Betriebsdaten durch Automatisierung mittels KI-Methoden um ein Vielfaches zu reduzieren. Damit wird die aktuell höchste Hürde bei der Einführung von Energie-Effizienz-Analysen im Gebäudebetrieb überwunden und neues Einsparpotential bei Energieverbrauch und CO2-Emissionen erschlossen.

EASD, ITC und die Dresdner Niederlassung des Fraunhofer-Institutes IIS/EAS bündeln ihre Kompetenzen auf den Gebieten Digitalisierung und Energieeffizienz, um neue Wege für den Klimaschutz zu beschreiten und Lösungsansätze zu entwickeln.

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Förderkennzeichen: 01IS23010

Mehr Transparenz für Bilanzkreisverantwortliche bei TransnetBW

Mit einem neuen Portal für Bilanzkreisverträge schafft der baden-württembergische Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW GmbH ab 2023 noch mehr Transparenz zwischen dem eigenen Unternehmen und den Bilanzkreis-verantwortlichen in seiner Regelzone. 

Die Basis für ein stabiles Stromnetz sind ausgeglichene Bilanzkreise. Um diesen führen und bewirtschaften zu können, ist der Abschluss eines Bilanzkreisvertrages mit dem jeweils zuständigen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) notwendig. Die TransnetBW GmbH ist einer von vier ÜNB in Deutschland. Das Stuttgarter Unternehmen hatte sich 2020 für die Lösung der CURSOR Software AG und für die Portallösung der ITC AG entschieden. Prozesse für den Abschluss und die Verwaltung von Bilanzkreisverträgen sind mit sehr viel Aufwand bei der Bearbeitung verbunden. Deshalb  wurden diese Vorgänge bei TransnetBW nun komplett digitalisiert. Das neue BKV-Portal ist Teil davon: als Datendrehscheibe zum Anlegen und Ändern der Bilanzkreisverträge sowie für die Einsicht und Bearbeitung bestehender Kontakte. Die dafür notwendigen Kommunikationsdaten bekommen die Portallösung und das übergeordnete Marktpartnerportal aus der CRM-Datenbank von TINA.

Schnittstelle zum BDEW
TINA verfügt über eine Schnittstelle zum Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Bei dem Verband wird der für die Beantragung eines Bilanzkreises notwendige „Energy Identification Code“ (EIC) angefordert und vergeben. Die Datensätze von Geschäftspartnern, mit denen sich Bilanzkreisverträge anbahnen, werden nun bereits im System integriert. Dadurch ergibt sich für die TransnetBW-Mitarbeiter ein großer Mehrwert: Das manuelle Anlegen neuer Geschäftspartner entfällt, die Geschäftsprozesse werden schneller bearbeitet und die Fehlerquote wird verringert.

BKV-Portal als Türöffner für Datenpflege
Das Portal hat auch das Ziel einer deutlichen Prozessoptimierung. Registrierte Bilanzkreisverantwortliche können ihre Vertragsdaten hierüber unkompliziert anlegen und anpassen. Der komplexe und mehrseitige Bilanzkreisvertrag (inklusive der dazugehörigen Vertragsanlagen) wurde in den digitalen Prozessen des Portals umgesetzt. Zum übergeordneten Marktpartnerportal gibt es durch integrierte Single-Sign-On-Funktionalitäten (SSO) einen medienbruchfreien Zugang. Der Prozess für Bilanzkreisverträge konnte im Zuge des Projekts vollständig digitalisiert werden. Die Bearbeitung von Bilanzkreisverträgen ist für die Verantwortlichen bei TransnetBW und deren Marktpartner jetzt mit deutlich weniger manuellem Aufwand verbunden. Insofern ist dies ein sehr gutes Beispiel für ein erfolgreiches und gelungenes Digitalisierungsprojekt.

STROM / NETZ / SICHERHEIT
Als Übertragungsnetzbetreiber mit Sitz in Stuttgart steht TransnetBW für eine sichere und zuverlässige Versorgung von rund elf Millionen Menschen in Baden-Württemberg. Das Unternehmen sorgt für Betrieb, Instandhaltung, Planung und den bedarfsgerechten Ausbau des Transportnetzes der Zukunft. Die 220- und 380-Kilovolt-Stromkreise sind rund 3.200 Kilometer lang, das Netz erstreckt sich über eine Fläche von 34.600 km². Dieses steht allen Akteuren am Strommarkt diskriminierungsfrei sowie zu marktgerechten und transparenten Bedingungen zur Verfügung. Das moderne Übertragungsnetz von TransnetBW ist das Rückgrat einer zuverlässigen Energieversorgung in Baden-Württemberg und Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft und Gesellschaft und verbindet Baden-Württemberg mit den Energiequellen von morgen.

SW Lemgo: Kommunales Energiemanagement aus der Cloud

Um kommunale Gebäude so energiesparend wie möglich zu bewirtschaften, greifen immer mehr Kommunen und Stadtwerke auf Energiemanagement-Software zurück. Die ITC AG ist hierfür ein zuverlässiger Anbieter. 

Die Stadtwerke Lemgo GmbH nutzen die ITC-Software bereits seit Jahren erfolgreich und gehen nun sogar neue Wege: Sie machen die Software, die sie selbst für ihr Energiemanagement nutzen, auch für andere Kommunen und Stadtwerke (in ihrer Umgebung) anwendbar – mit der Vermarktung als Software as a Service (SaaS). 

Die Idee dazu kam Anfang 2015 mit der Auditpflicht für Nicht-KMUs, denn mit Schulen, Kindergärten, Sportstätten und Verwaltungsgebäuden ist die Liste kommunaler Liegenschaften lang und umso wichtiger wird deren energieeffiziente Bewirtschaftung. „Bereits früh haben wir für ein regelmäßiges Energiemanagement geworben, um stetig die Zahlen im Blick zu haben und nicht wie in der DIN-Norm verlangt, alle vier Jahre die Werte zu prüfen“, sagt Hauke Hillebrenner, der unter anderem als Verantwortlicher für Dienstleistungen im Bereich Energiemanagement der Stadtwerke Lemgo tätig ist. Bereits 2013 begann der Aufbau eines Energiemanagement-Systems gemäß ISO 50001.

Seit 2018 verwenden die Stadtwerke Lemgo die Energiemanagement-Software der ITC AG mit Anbindung einer digitalen Plattform für ihre Liegenschaften. Damit überwachen sie die Verbräuche für Strom, Gas, Wasser und Wärme. „Die Analysen und Erkenntnisse dieser wichtigsten Verbrauchsdaten fließen demnächst mit ins Klimaschutzkonzept unserer Stadtwerke. Dazu ist die Software eine gute Grundlage für unser Zertifikat und wir haben dementsprechend unser Messkonzept danach aufgebaut. Die automatisierte Datenerfassung geht direkt ins Energiecontrolling zur Bestimmung der EnPI und der Energieziele ein“, betont Hauke Hillebrenner. Die Software, auf Basis dieser Erfahrung, weiterzuempfehlen, lag deshalb nahe. „Einige Kommunen profitieren bereits von der Software-Anwendung. Mit weiteren stehen wir in engem Kontakt und warten nur auf deren Startschuss“, ergänzt Thomas Hahn von den Stadtwerken Lemgo, der kommunale Partner begleitet und berät.

Win-Win-Situation
Aus Sicht der ITC AG ist es eine Win-Win-Situation: „Unsere Energiemanagement-Plattform ITC PowerCommerce®EnMS auch Dritten als SaaS anzubieten, unterstützen wir. Die Stadtwerke Lemgo geben ihre Anwendungserfahrungen mit unserer Software weiter und die anderen Kommunen nutzen die Vorteile einer bereits etablierten Lösung. Sie reduzieren somit deren Einführungszeit und die Kosten signifikant“, sagt Stefan Adler, CTO der ITC AG. „Durch das regelmäßige Feedback unserer Anwender wächst die ITC-Software um genau die Funktionen, die sich unsere Nutzer wünschen. Dadurch hat sie sich mittlerweile zu einem unverzichtbaren und funktional sehr mächtigen Energiemanagement-Tool im kommunalen und im industriellen Umfeld entwickelt.

„Unsere Auftraggeber veredeln die Mess- und Sensorwerte, die sie unter anderem mit unserer MaaS-Plattform generieren, auf sehr anschauliche Weise mit der ITC-Software“, ergänzt Steffen Heudtlaß, Geschäftsführer der MeterPan GmbH: „Hierbei werden genau die Mehrwerte geschaffen, die die Welten des IoT und des Smart-Meterings seit langem versprechen. Unser MaaS-System ist hierbei die Brücke zu den Feldgeräten und versorgt das Energiemanagement-Portal der ITC AG ganz nach Belieben mit Werten der Smart-Meter-Gateways, der Zählerfernauslesung oder eben auch des Internet of Things.“

Offene Plattform mit vielen Möglichkeiten
Was für die Energiemanagement-Software der ITC AG spricht, bringt Steve Pater, Senior Technical Consultant, auf den Punkt: „Es ist eine offene, etablierte Softwareplattform, die von ganz kleinen Projekten bis zu großen Projekten mit zehntausenden Messstellen skaliert und über zahlreiche fertige Schnittstellen als Integrations- und Datenaustauschplattform mit beliebigen Drittsystemen, IoT, Gateways fungiert. Durch die Funktion Single Sign-on (SSO) schaffen wir mit anderen Portalen und Apps zudem ein optimales Kundenerlebnis für den Nutzer.“ Über die Plattform werden sowohl abrechnungsrelevante als auch nicht abrechnungsrelevante Daten zusammengeführt.

Schwimmhalle und Sauna im Blick
Für die Stadtwerke Lemgo selbst hat sich der Einsatz der Software bereits bezahlt gemacht. Auf Basis der stetigen Überwachung konnte zum Beispiel im Schwimmbad eine Leckage in einer Warmwasserleitung frühzeitig erkannt werden. „Alleine der Wasserverlust betrug circa 700 Kubikmeter pro Jahr, ohne die Energiekosten für das Aufheizen“, sagt Thomas Hahn. Auch bei einer öffentlichen Sauna wurden die Energieverbräuche durch die Software auf einen Blick sichtbar. Die ausgewerteten Zahlen belegen zum Beispiel, dass im April 2019 noch rund 28.000 kWh verbraucht wurden, während es im Vergleichszeitraum April 2020 während der Zeit der Corona-Pandemie einen Stromverbrauch von nur rund 5.000 kWh gab. „Auch im normalen Tagesgeschäft sind das Nutzer- und auch das Aufgussverhalten der Mitarbeiter sehr gut anhand der Zahlen in den Diagrammen ablesbar. Nach einer entsprechenden Auswertung können somit ganz zielgerichtete Energiesparmaßnahmen eingeleitet werden und der Verbrauch sinkt spürbar“, fügt Thomas Hahn hinzu.

Wie es weiter geht…
Der Grundgedanke für die Vermarktung lautet „In Lippe gemeinsam“. Für die Bereiche Energiemanagement, LoRaWAN, Smart-City und Energiebeschaffung bieten die Stadtwerke Lemgo dafür ein Dienstleistungspaket an. Darin enthalten sind etwa das Erstellen eines individuellen Messkonzeptes als Grundlage für eine Einführung sowie die konkrete Einführung der Energiemanagement-Software in ausgewählten Liegenschaften. Das Fachpersonal der Stadtwerke Lemgo richtet dabei die Software auf die Bedürfnisse der Kommune oder Stadtwerks ein. „Im ersten Schritt werden wir uns vor allem auf die großen Verbraucher konzentrieren, wo wir Einsparpotentiale sehen“, betont Thomas Hahn. Die Visualisierung erfolgt dann über die Energiemanagement-Software der ITC AG. Zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch ist zudem ein übergreifendes Netzwerk geplant.

Kontakt

Unsere Energieexperten informieren Sie gern über die Möglichkeiten der Energiemanagement-Software und finden mit Sicherheit eine für Sie optimale Lösung für die Umsetzung Ihres Projektes.