Energiewissen

Neue App erleichtert die manuelle Zählerablesung für das Energiemanagement

Die ITC AG und die pixolus GmbH besiegeln ihre Zusammenarbeit mit einer offiziellen Partnerschaft und bündeln ihre Kompetenzen, um die mobile Datenerfassung zu optimieren und nicht smarte Zähler für das Energiemanagement zu aktivieren.

Manuelle Ablesung unverzichtbar

Die manuelle Zählerablesung wird in der Energie- und Wasserwirtschaft sowie im Energiemanagement noch viele Jahre unverzichtbar sein. Die Gründe dafür sind vielfältig: Gemäß aktueller Zahlen der Bundesnetzagentur waren zum Stichtag 30.06.2024 lediglich 9 Prozent der sogenannten Pflichteinbaufälle mit intelligentem Messsystem (iMSys) ausgestattet. Zudem entfallen auf die Gruppe der Endverbraucher und Anlagenbetreiber, die nicht zu den Pflichteinbaufällen zählen, rund 88 Prozent aller Messlokationen im deutschen Strommarkt. Das bedeutet: Auch nach dem Rollout wird das Gros der Messstellen nicht fernausgelesen. Zudem wird abseits der iMSys, beispielsweise bei Untermessungen sowie bei nicht regulierten Sparten wie Flüssiggas, Heizöl, Wasser und bei Festbrennstoffen, eine Zählerfernauslesung entweder nicht gefordert oder ist technisch nur schwer realisierbar.

Kompetenzen bündeln

Bereits seit vielen Jahren bilden pixolus und ITC Prozesse rund um die manuelle Zählerablesung ab, mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten. Während pixolus die Expertise in der mobilen Bildverarbeitung mitbringt, ganz besonders bei der Digitalisierung von per Smartphone-Kamera erfassten Zählerständen, bildet ITC unter anderem die Online-Zählerstandsmeldung in Kundenportalen und Apps sowie die Backendintegration ab. Darüber hinaus bringt ITC eine ausgereifte Energiemanagement-Software mit, die eine Auswertung der Ablesewerte ermöglicht. Aufgrund der direkten Anknüpfungspunkte der Anwendungsbereiche, haben sich beide Unternehmen nun dazu entschieden, sich mit ihren Lösungen zu unterstützen und das Portfolio jeweils sinnvoll zu ergänzen. Das gemeinsame Ziel ist es, durchgängige Lösungen zu schaffen und die mobile Datenerfassung zu optimieren.

Optimierte Ableseprozesse

Im Zuge der Zusammenarbeit setzt ITC auf die bewährten pixolus Bilderkennungs-Lösungen und integriert diese in ihre Portal-Lösungen als optionalen Baustein für die mobile Zählerstandserfassung. Stadtwerken, Energiedienstleistern und Netzbetreibern steht damit ab sofort das Feature „mobile Bildverarbeitung“ zur Verfügung. Endverbraucher sowie Ableser haben damit die Möglichkeit mobil via App einfach den Zählerstand zu scannen und als digitalen Wert zu speichern. Parallel wird automatisch ein Belegfoto erstellt. Die intelligente Bildverarbeitung extrahiert daraus anschließend den Zählerstand – selbst bei schlechten Lichtverhältnissen. Unterstützt werden dabei nicht nur elektro-mechanische Zähler mit Rollenzählwerk, sondern auch digitale Zählwerke mit digitaler Anzeige (mMe). Die digitalisierten Ablesewerte lassen sich direkt über die ITC App mit dem ERP-System für die Jahres- oder Zwischenabrechnung synchronisieren. Der Ableseprozess wird damit deutlich optimiert, da die manuelle Eingabe komplett entfällt. Ebenso werden Ablesefehler vermieden und die Verarbeitung erfolgt unverzüglich. Stefan Adler, CTO der ITC AG bemerkt: „Immer mehr Services unserer Portalplattform werden mobil oder in Apps genutzt. Mit der Integration der pixolus Technologie folgen wir konsequent dem Trend und schaffen einen echten Mehrwert im Bereich der mobilen Datenerfassung.“

Komplettlösungen für Filialisten und Kommunen

Im Rahmen der Kooperation stellt pixolus die Energiemanagement-Lösung von ITC unter der eigenen Marke als funktionale Erweiterung zu pixometer team zur Verfügung. „Die Erweiterung unseres Portfolios um das Energiemanagement-Modul von ITC sehe ich als einen logischen Lückenschluss. Denn nun können wir für Kunden und Interessenten eine durchgängige Komplettlösung anbieten – von der mobilen Datenerfassung bis hin zur Analyse der erfassten Energiedaten.“, betont Dr. Mark Asbach, Gründungsmitglied und Geschäftsführer der pixolus GmbH. Filialisten und Kommunen erhalten damit ein Werkzeug, die Datenerfassung in verteilten Liegenschaften effizient umzusetzen und erfasste Verbrauchswerte auszuwerten, beispielsweise im Zusammenhang mit Energiemanagementsystemen nach ISO 50001. Über eine neu geschaffene Schnittstelle synchronisiert pixometer team automatisch Zählerdaten sowie Ablesewerte mit dem neuen Energiemanagement-Modul von ITC und nutzt die importierten Werte unter anderem für Analysen, Kennzahlenberechnungen, Energiebilanzen und das Monitoring.

EnEfG: Messwerte des MSB noch einfacher ins Energiemanagement einbinden

Das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) gilt seit November 2023 und setzt erstmals verbindliche End- und Primärenergieeinsparziele fest. Um diese Ziele zu erreichen, sollen Einsparmaßnahmen umgesetzt und Energie- oder Umweltmanagementsysteme installiert werden. Der Einsatz einer Softwarelösung ist dabei fast unverzichtbar, um Zähler, Verbrauchsstellen, Sparten sowie Datenquellen und Akteure im Managementsystem abzubilden. Durch die Einführung der neuen Marktrolle des Energieserviceanbieters (ESA) wurden die Hürden für Energiedienstleister bezüglich der Verarbeitung von Energiedaten aus intelligenten Messsystemen deutlich gesenkt. Seit Februar 2024 ist auch die ITC AG bei der Bundesnetzagentur als ESA registriert.

Das EnEfG hat das Ziel, den Energieverbrauch zu reduzieren, CO2-Emissionen zu senken und so langfristig eine nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen. Es verpflichtet Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Rechenzentren zur Steigerung ihrer Energieeffizienz. Die Anwendung einer Energiemanagementsoftware ist dabei nahezu alternativlos, um alle Messwerte, Datenquellen und Akteure im Managementsystem abzubilden sowie die eigenen Energie- und Umweltmanagementprozesse zu automatisieren. Bei der Einführung entsprechender Software-Tools stellt sich aber stets die Frage nach der Datenintegration. „Deshalb versuchen wir schon im Einführungsprojekt, alle vorhandenen Verbrauchsstatistiken, Messungen und sonstige relevante Datenerfassungssysteme in unserer Softwarelösung zu integrieren. Die Einbindung der abrechnungsrelevanten Stromzähler ist für uns als Dienstleister nun auch deutlich unkomplizierter geworden, dank der neuen ESA-Rolle“, sagt Steve Pater, Technischer Berater der ITC AG. Er begleitet die Einführung von Energiemanagementsoftware in Kommunen und Unternehmen.

ESA-Rolle vereinfacht die Einbindung von Messdaten des MSB

Wenn Energieberater oder andere Dienstleister (z.B. im Contracting-Umfeld) bisher Zugriff auf RLM-Daten ihrer Kunden benötigten, mussten sie diese Messwerte beim jeweils zuständigen Messstellenbetreiber (MSB) anfragen. Ob überhaupt, wie und unter welchen Bedingungen die Messwerte bereitgestellt wurden, konnte jeder MSB selbst festlegen. Einen Standard gab es dafür nicht. Diese Lücke wird nun mit der Einführung des ESAs geschlossen und der Dialog zwischen Dienstleistern und Messstellenbetreibern sowohl prozessual als auch technisch standardisiert.

Die neue Marktrolle verpflichtet MSB dazu, mit ESAs als beauftragten Service-dienstleister zu kommunizieren und die erforderlichen Daten bereitzustellen. Der Vorteil dabei liegt in der Standardisierung der Kommunikation zwischen ESA und MSB. Für die Bereitstellung der Messwerte wird ein Entgelt erhoben. Dafür wurden Preisobergrenzen festgelegt. „Wie beim Lieferantenwechsel erfolgt der Austausch zwischen den Marktpartnern über festgelegte Übertragungswege und Datenformate wie AS4 und EDIFACT – von der Angebotsanfrage bis hin zur Datenübermittlung. Dadurch kann die gesamte Prozesskette nun weitgehend automatisiert werden“, betont Steve Pater.

Potenzielle Kunden für die Dienstleistungen der ESAs sind vor allem Unternehmen, die über eingebautes intelligentes Messsystem verfügen, einen hohen Energieverbrauch verzeichnen und deren Ziel es ist, ihr energetisches Verhalten zu optimieren. Durch die Analyse und Visualisierung von Messdaten ist es dem Energieserviceanbieter als externem Marktteilnehmer nun möglich, solche Unternehmen bei der Optimierung des eigenen Energieverbrauchs zu unterstützen.

Zunächst können über den ESA nur Messwerte aus Stromzählern beschafft werden. Branchenakteure rechnen jedoch damit, dass der Standard später auch auf weitere Sparten, insbesondere Gaszähler, ausgeweitet wird.

ITC AG bietet als ESA bundesweit „Energiemanagement-as-a-Service“

Die ITC AG ist seit Februar 2024 bei der Bundesnetzagentur offiziell als ESA registriert und bietet das Onboarding von bestehenden Hauptmessungen in die Energiemanagementplattform nun bundesweit auch über den standardisierten Weg des Energieserviceanbieters an. Unternehmen sowie Kommunen mit verteilten Liegenschaften können so unkompliziert alle Hauptzähler einbinden – auch wenn für diese jeweils verschiedene MSB zuständig sind. Die offene Plattform steht auch anderen ESA zur Verfügung und kann durch den White-Label-Ansatz leicht in eigene Produkte und Dienstleistungen integriert werden.

Weltmarktführer Sto verbessert Energieeffizienz mit ITC-Software

Das Energiemanagement der Sto SE &Co. KGaA ist schon jetzt eine Erfolgsgeschichte, zu der auch die Software der ITC AG gehört. Der international führende Hersteller von Produkten und Systemen zur Beschichtung von Gebäuden und Weltmarktführer für Wärmedämm-Verbundsysteme setzt sich seit Jahren für die Steigerung von Energieeffizienz ein – sowohl durch die hergestellten Produkte als auch beim eigenen Energieverbrauch. Die Software ist seit 2019 bei Sto im Einsatz. So konnten beispielsweise Auffälligkeiten im Energieverbrauch eines Produktionsstandortes im Vergleich zu den anderen Standorten festgestellt und schließlich zielführend optimiert werden.

„Es ist ein mächtiges Tool, das uns sehr geholfen hat“, sagt Klaus Volk, Gesamtverantwortlicher für das Energiedatenmanagement von Sto. Aktuell werden fernausgelesene RLM-Zähler, manuell abgelesene Zähler und virtuelle Zähler in der Anwendung verwaltet. Somit können die Energieverbräuche der Produktionsstandorte, von Vertriebsregionen, eigenen Verkaufscentern und Tochtergesellschaften erfasst, analysiert und ausgewertet werden, um Auffälligkeiten bei den Energieverbräuchen und Einsparpotentiale zu identifizieren.

Deutlich weniger Verwaltungsaufwand

Positiver Nebeneffekt der Software-Einführung: der administrative Aufwand hat deutlich abgenommen. Die zuvor rund 150 verteilt geführten Tabellen für die nach ISO 50001 relevanten Unternehmensbereiche wurden durch die Digitalisierung zu zehn zentral geführten Tabellen zusammengefasst.

Einfache Integration der Zählerfernauslesung (ZFA)

Knapp 20 Mitarbeiter arbeiten aktuell mit der ITC-Software. Alle sind auch Mitglieder der Energieteams oder Repräsentanten im Energienetzwerk. 2019 hatte Sto die Software eingeführt, um alle energierelevanten Daten aller Standorte zentral zusammenzuführen und zu verwalten. Auf dieser Basis werden nun fortwährend Energiebilanzen erstellt und wesentliche Energieverbraucher (Signifikant Energy Users, SEU) anhand von Kennzahlen überwacht. An einigen Standorten wurden Zähler bereits vor Einführung vom jeweils zuständigen Messstellenbetreiber (MSB) fernausgelesen. Das vom MSB eingesetzte Zählerfernauslesesystem konnte dann unkompliziert über Standardschnittstellen angebunden werden. Daneben kommt der manuellen Ablesung aber immer noch eine große Bedeutung bei der Datenerfassung zu. Auch dafür hält die Energiemanagement-Plattform geeignete Funktionen bereit.

Effizienter Nachweis für Einhaltung der Anforderungen der ISO 50001

“Für uns ist es wichtig, nicht nur die Energieverbräuche der wesentlichen Verbraucher abzubilden, sondern durch Referenzierung zum Beispiel auf Produktionsmengen auch zugehörige Energieleistungskennzahlen (EnPI) ableiten zu können und deren Entwicklung zu überwachen“, betont Klaus Volk. Bezugsgrößen, wie Produktionsmengen, werden dabei manuell und überwiegend monatlich erfasst. „Die eingebaute Regressionsanalyse ermöglicht uns darüber hinaus die Qualität der Kennzahlendefinitionen zu beurteilen. Letztlich hilft uns das System, die Einhaltung der Anforderungen der ISO 50001 effizient nachzuweisen“, fügt er hinzu.

 

Professionelle Software mit vielen Werkzeugen

„Genau für die Einhaltung dieser Anforderungen, die Durchführung von Energieaudits nach DIN EN 16247-1 und das standortübergreifende Management von Energiedaten, Umweltdaten und anderen Kenngrößen steht ja unsere Software ITC PowerCommerce ® EnMS als professionelles Energiemanagement-Portal“, sagt Steve Pater, Senior Technical Consultant der ITC AG. Die Plattform bietet verschiedene Werkzeuge für
• die Verbrauchsanalyse (Visualisierung und die Analyse von historischen Messwerten und Kenngrößen),
• Bilanzierung (Sankey-Darstellungen und Tortendiagramme für die Darstellung von Energie-, CO2 – und Kostenbilanzen),
• das Reporting (detaillierte Messstellenreports – entweder ad hoc für frei wählbare Berichtszeiträume) oder zeitgesteuert in festen Intervallen
• die Lastganganalyse (Dauerlinien-Darstellung für Häufigkeit bestimmter Wertebereiche, Heatmap-Darstellung für außerordentliche Messwerte) und
• das Monitoring (kontinuierliche Überwachung und bei außerordentlichen Ereignissen umgehende Alarmierung).

Offene Plattform mit vielen Möglichkeiten

Dass ITC PowerCommerce ® EnMS ein mächtiges Werkzeug ist, steht für Steve Pater außer Frage. Er weiß, dass die offene, etablierte Softwareplattform von ganz kleinen Projekten bis hin zu großen Projekten mit zehntausenden Messstellen skaliert. „Sie fungiert über zahlreiche fertige Schnittstellen als Integrations-und Datenaustauschplattform mit beliebigen Drittsystemen, IoT-Devices und Gateways.“

Investitionskosten nach tatsächlichem IT-Bedarf

Sto nutzt die cloudbasierte Betriebsvariante und somit den Vorteil, dass sich die Kosten variabel am tatsächlichen IT-Bedarf ausrichten. Fixe Investitionskosten, wie beim On-Premise-System im eigenen Rechenzentrum, gibt es nicht. Die skalierbare und hochverfügbare Portal-Cloud bietet zudem höchstmögliche Sicherheit. Das Hosting und der Betrieb erfolgen in ISO 27001 zertifizierten, deutschen Rechenzentren mit exzellenter Verfügbarkeit und unter Einhaltung der strengen europäischen Datenschutzbestimmungen.

Kontinuierliche Erfassung und stete Kontrolle

Aus der Arbeit mit der ITC-Software wissen die Sto-Mitarbeiter, dass eine kontinuierliche Überprüfung der Daten zwingend notwendig ist. Einerseits um zeitnah reagieren zu können und andererseits um Ansatzpunkte zu finden, an denen es wirklich auch wirtschaftlich Sinn macht, Energie einzusparen. Für Klaus Volk ist klar: „Bei einem bereits gut beherrschten technischen Prozess können energetische Einsparungen durch Optimierung in den übergeordneten Produktions- und Logistikprozessen deutlich größer sein als durch weitere Verbesserung der Technik.“

Über die Sto SE &Co. KGaA

Die Sto SE & Co. KGaA mit Sitz im baden-württembergischen Stühlingen-Weizen ist ein Hersteller von Farben, Putzen, Lacken und Beschichtungssystemen sowie Wärmedämm-Verbundsystemen. Weitere Schwerpunkte sind Betoninstandsetzung, Bodenbeschichtungen, Akustik- und vorgehängte Fassadensysteme. Das 1955 gegründete Unternehmen beschäftigt heute weltweit mehr als 5.700 Mitarbeiter in 38 Ländern und 50 Tochtergesellschaften.

Smart Energy Review 16 erschienen

Smart Energy Review ist der Newsletter der ITC AG zu intelligenten Lösungen für die Energiewirtschaft.

In dieser Ausgabe lesen Sie kompakte News über aktuelle Projekte, Produkte und Innovationen der ITC AG aus den Portal-Bereichen  Kundenbetreuung, Energiemanagement, Energieeffizienz und Digitalisierung.  

Smart Energy Review SER 16

SER 16

Im Mittelpunkt der Ausgabe #16:

 

– Webportal & Apps für Netzbetreiber

– Transparenz für Bilanzkreisverantwortliche bei TransnetBW

– Weltmarktführer verbessert Energieeffizienz mit ITC-Software

– eins energie und Stadtwerke Speyer mit Vorzeige-Funktionen

– Mit KI Anomalien beim Energieverbrauch erkennen

 

Download unter https://www.itc-ag.com/Smart-Energy-Review.html.

Forschungsprojekt zur Anomaliedetektion mittels KI

In einem neuen Forschungsprojekt wird untersucht, wie Künstliche Intelligenz (KI) und semantische Verfahren bei der Analyse von Gebäudedaten eingesetzt werden können um Anomalien und vermeidbare Betriebsfehler automatisch aufzudecken. Ziel ist es, bisher nicht genutztes Potential zur Energie- und CO2-Einsparung zu erschließen. Die Projektpartner ITC AG und EA Systems Dresden GmbH (EASD) forschen für das Projekt gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Institutsteil Entwicklung Adaptiver Systeme EAS (IIS/EAS).

 

Automatisches Monitoring von Gebäuden und Anlagen führt auch im Energiemanagement zur Ansammlung von stetig zunehmenden Mengen an Betriebsdaten. Dabei tritt immer häufiger der Fall ein, dass die automatisch erfassten Daten nur unzureichend überblickt und ausgewertet werden können. Das liegt an der großen Gesamtmenge der Daten, dem damit verbundenen Einarbeitungsaufwand und letztlich an der häufig fehlenden Expertise des Personals. Durch den Fachkräftemangel verschärft sich die Situation. Es steht immer weniger Personal zur Verfügung, das über das erforderliche Knowhow verfügt, aus den Daten die richtigen Konsequenzen für einen effizienten Gebäudebetrieb zu ziehen.

Um dieser Herausforderung zu begegnen und Anomalien sowie vermeidbare Betriebsfehler bereits bei der Analyse von Gebäudedaten automatisch aufzudecken, wurde das Forschungsprojekt „ee_check“ geschaffen. Das Ziel dieses Projektes ist es, den Personalaufwand und die Anforderungen für die fortlaufende Analyse von Betriebsdaten durch Automatisierung mittels KI-Methoden um ein Vielfaches zu reduzieren. Damit wird die aktuell höchste Hürde bei der Einführung von Energie-Effizienz-Analysen im Gebäudebetrieb überwunden und neues Einsparpotential bei Energieverbrauch und CO2-Emissionen erschlossen.

EASD, ITC und die Dresdner Niederlassung des Fraunhofer-Institutes IIS/EAS bündeln ihre Kompetenzen auf den Gebieten Digitalisierung und Energieeffizienz, um neue Wege für den Klimaschutz zu beschreiten und Lösungsansätze zu entwickeln.

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Förderkennzeichen: 01IS23010

Mehr Transparenz für Bilanzkreisverantwortliche bei TransnetBW

Mit einem neuen Portal für Bilanzkreisverträge schafft der baden-württembergische Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW GmbH ab 2023 noch mehr Transparenz zwischen dem eigenen Unternehmen und den Bilanzkreis-verantwortlichen in seiner Regelzone. 

Die Basis für ein stabiles Stromnetz sind ausgeglichene Bilanzkreise. Um diesen führen und bewirtschaften zu können, ist der Abschluss eines Bilanzkreisvertrages mit dem jeweils zuständigen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) notwendig. Die TransnetBW GmbH ist einer von vier ÜNB in Deutschland. Das Stuttgarter Unternehmen hatte sich 2020 für die Lösung der CURSOR Software AG und für die Portallösung der ITC AG entschieden. Prozesse für den Abschluss und die Verwaltung von Bilanzkreisverträgen sind mit sehr viel Aufwand bei der Bearbeitung verbunden. Deshalb  wurden diese Vorgänge bei TransnetBW nun komplett digitalisiert. Das neue BKV-Portal ist Teil davon: als Datendrehscheibe zum Anlegen und Ändern der Bilanzkreisverträge sowie für die Einsicht und Bearbeitung bestehender Kontakte. Die dafür notwendigen Kommunikationsdaten bekommen die Portallösung und das übergeordnete Marktpartnerportal aus der CRM-Datenbank von TINA.

Schnittstelle zum BDEW
TINA verfügt über eine Schnittstelle zum Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Bei dem Verband wird der für die Beantragung eines Bilanzkreises notwendige „Energy Identification Code“ (EIC) angefordert und vergeben. Die Datensätze von Geschäftspartnern, mit denen sich Bilanzkreisverträge anbahnen, werden nun bereits im System integriert. Dadurch ergibt sich für die TransnetBW-Mitarbeiter ein großer Mehrwert: Das manuelle Anlegen neuer Geschäftspartner entfällt, die Geschäftsprozesse werden schneller bearbeitet und die Fehlerquote wird verringert.

BKV-Portal als Türöffner für Datenpflege
Das Portal hat auch das Ziel einer deutlichen Prozessoptimierung. Registrierte Bilanzkreisverantwortliche können ihre Vertragsdaten hierüber unkompliziert anlegen und anpassen. Der komplexe und mehrseitige Bilanzkreisvertrag (inklusive der dazugehörigen Vertragsanlagen) wurde in den digitalen Prozessen des Portals umgesetzt. Zum übergeordneten Marktpartnerportal gibt es durch integrierte Single-Sign-On-Funktionalitäten (SSO) einen medienbruchfreien Zugang. Der Prozess für Bilanzkreisverträge konnte im Zuge des Projekts vollständig digitalisiert werden. Die Bearbeitung von Bilanzkreisverträgen ist für die Verantwortlichen bei TransnetBW und deren Marktpartner jetzt mit deutlich weniger manuellem Aufwand verbunden. Insofern ist dies ein sehr gutes Beispiel für ein erfolgreiches und gelungenes Digitalisierungsprojekt.

STROM / NETZ / SICHERHEIT
Als Übertragungsnetzbetreiber mit Sitz in Stuttgart steht TransnetBW für eine sichere und zuverlässige Versorgung von rund elf Millionen Menschen in Baden-Württemberg. Das Unternehmen sorgt für Betrieb, Instandhaltung, Planung und den bedarfsgerechten Ausbau des Transportnetzes der Zukunft. Die 220- und 380-Kilovolt-Stromkreise sind rund 3.200 Kilometer lang, das Netz erstreckt sich über eine Fläche von 34.600 km². Dieses steht allen Akteuren am Strommarkt diskriminierungsfrei sowie zu marktgerechten und transparenten Bedingungen zur Verfügung. Das moderne Übertragungsnetz von TransnetBW ist das Rückgrat einer zuverlässigen Energieversorgung in Baden-Württemberg und Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft und Gesellschaft und verbindet Baden-Württemberg mit den Energiequellen von morgen.

Kontakt

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