Energiewissen

Umweltkennzahlen

Für die unternehmerische Steuerung, Planung und Kontrolle der Effizienz von Maßnahmen in Umweltmanagementsystemen oder beim Energiemanagement sind valide Informationen notwendig. Umweltkennzahlen dienen zur Entscheidungsvorbereitung, indem Sie Optimierungsmöglichkeiten und Kostensenkungspotenziale aufdecken. Auch bei der Umsetzung von Umweltzielen können sie unterstützend wirken. Umweltleistungs-, Umweltmanagement- und Umweltzustandskennzahlen bilden zusammen das Umweltkennzahlensystem. Jedes Unternehmen oder jede Organisation sollte ein auf seine Anforderungen zugeschnittenes Kennzahlensystem entwickeln. Dieses bildet die Grundlage der Umweltmanagementsysteme.

Für die Bildung von Umweltkennzahlen bzw. der Kernindikatoren werden Kennzahlen und Bezugsgrößen aus verschiedenen Bereichen herangezogen. Diese sind Energieeffizienz (Gesamtenergieverbrauch), Materialeffizienz (Massenstrom der Einsatzmaterialien), Wasser (Wasserverbrauch), Abfall (Abfallaufkommen und Abfallart), biologische Vielfalt (Flächenverbrauch) und Emissionen von Treibhausgasen wie CO2, CH4, N2O und Emissionen von Stickoxiden (NOX), Schwefeldioxid (SO2) oder Feinstaub (PM).

Weitere Bezugsgrößen können je nach Art der Organisation (Produktion, Dienstleistung, Verwaltung, Gemeinden, Kommunen) z.B. die Gesamtbruttowertschöpfung, der Gesamtumsatz, Nutzungsstunden, die Anzahl der Einwohner oder die Anzahl der Mitarbeiter sein.

Energiemanagement Software kann ein geeignetes Werkzeug für die Bildung und das Monitoring von Kennzahlen sowie die Erfassung der erforderlichen Bezugsgrößen sein.

Einen Leitfaden für die Bildung von betrieblichen Umweltkennzahlen findet man auch beim Umweltbundesamt.

Umweltmanagement

Umweltmanagement bezieht sich auf die systematische Verwaltung und Steuerung von Umweltaspekten in Organisationen, um Umweltbelastungen zu reduzieren und die Umweltleistung zu verbessern. Es umfasst die Entwicklung und Umsetzung von Umweltzielen, -strategien und -maßnahmen, um Umweltauswirkungen zu minimieren, Ressourceneffizienz zu fördern, Umweltvorschriften einzuhalten und eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Das Umweltmanagement kann verschiedene Aspekte wie Energieverbrauch, Abfallmanagement, Wassernutzung, Emissionen, Umweltzertifizierungen und das Engagement der Stakeholder umfassen. Durch ein effektives Umweltmanagement können Organisationen ihre ökologische Verantwortung wahrnehmen und langfristig positive Auswirkungen auf die Umwelt erzielen.

Umweltmanagementsysteme

Ein Umwelt­ma­nage­ment­system (UMS) ist (ähnlich wie das Energiemanagement) Teil des Managementsystems einer Unternehmung. Es beschäftigt sich mit der Umweltpolitik der Organisation und berücksichtigt dabei sämtliche Funktionsbereiche bzw. Wertschöpfungsprozesse. Dazu gehören u.a. die Beschaffung und Entsorgung oder aber die Festlegung von Zuständigkeiten. Grundsätzlich können interne Treiber wie die Optimierung des Ressourceneinsatzes oder externe Treiber wie die Erfüllung von Umweltschutzauflagen zur Einführung eines Umweltmanagementsystems führen.

Das Umweltmanagementsystem kann beispielsweise nach der Vorgabe der Umweltmanagementnorm ISO 14001 oder aber nach der EMAS-Verordnung aufgebaut sein. Sie wird in der Regel durch interne oder externe Auditoren zertifiziert. Das Umweltmanagement beinhaltet neben der Bildung von Umweltkennzahlen die Planung, Ausführung, Kontrolle und unter Umständen auch die Optimierung der Maßnahmen.

White Label

White Label heißt „Weißes Etikett, weißer Name“. Ein White-Label-Produkt ist ein Erzeugnis, das nicht unter dem Namen seines Herstellers angeboten wird. Dasselbe Produkt kann also entsprechend unter verschiedenen Markennamen bzw. durch verschiedene Unternehmen vermarktet werden und unterschiedliche Preissegmente abdecken.
In der Softwareentwicklung insbesondere für Online-Dienste bedeutet das, dass der Kunde die Lizenz an einer Softwarelösung (d.h. an einem Produkt oder einem Service) erwirbt und diese in die eigene Website einbindet. Das Layout und eventuell auch die Struktur kann dabei entsprechend des Corporate Designs des Kunden angepasst werden. Darüber hinaus ist die Entwicklung zusätzlicher kundenspezifischer Funktionen möglich. Der Endnutzer kann damit nicht erkennen, wer die Softwarelösung ursprünglich entwickelt hat.

Zählpunkt

Ein Zählpunkt ist in der Energiewirtschaft ein Punkt, an dem Versorgungsleistungen an den Verbraucher geleistet werden. Dabei kann es sich um Strom, Fernwärme, Erdgas oder auch Trinkwasser handeln.

Dem Punkt wird eine Zählpunktbezeichnung (ZPB) zugeordnet. Anhand dieser Bezeichnung kann er eindeutig identifiziert werden. Der Zählpunkt kann dabei ein Zähler (z.B. der Stromzähler) sein. Es können aber auch mehrere Zähler zu einem virtuellen Messpunkt zusammengefasst werden.

Die Zählpunktbezeichnung wird vom EVU bereitgestellt. Sie ist sowohl in Deutschland als auch in Österreich 33-stellig und setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:

Ländercode nach DIN ISO 3166 (2 Stellen)
Netzbetreiber (6 Stellen)
Postleitzahl (5 Stellen)
Zählpunktnummer (20 Stellen alphanumerisch)

Seit dem 01.02.2018 wird der Begriff Zählpunkt durch die Bezeichnung Messlokation abgelöst. Das entspricht den Vorgaben der Bundesnetzagentur (BNetzA) und Erfordernissen des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende / Interimsmodell (BK&-16-200 und BK/-16-142).

Der Begriff Zählpunkt wird häufig auch für abrechnungsrelevante Prozesse verwendet. In diesem Zusammenhang beziehen sich Zählpunkte z.B. auf Messreihen, Datenpunkte oder die Anzahl von Vertragskonten .

 

Zeitrei­hen­ver­gleich

Der Zeitreihenvergleich (Energie) vergleicht die Kennzahlen von zwei oder mehreren Perioden miteinander. Als Kennzahlen eignen sich dafür sowohl absolute als auch relative Messgrößen. Auf der x-Achse wird dabei in der Regel der Zeitraum (Monate, Wochen, Tage) der Vergleichsperioden dargestellt. Die y-Achse zeigt die Werte der Kennzahl. Die Wahl der Periode hängt dabei vom Untersuchungsgegenstand ab.

Auf der Basis dieses Vergleiches können Entwicklungen der Vergangenheit aufgezeigt oder aber zukünftige Trends prognostiziert werden. Beispielsweise können die Verbräuche an Strom oder Gas für den Gebäudebestand monatlich ermittelt und mit Hilfe des Zeitreihenvergleichs mit Werten des Vorjahres verglichen werden.

Die Analysefunktion ermöglicht es, zu überprüfen, inwieweit Modernisierungsmaßnahmen erfolgreich durchgeführt wurden und die Verbräuche oder Kosten des Gebäudebestandes gesenkt wurden. Der Vergleich kann auf Wohnungs- oder Liegenschaftsebene durchgeführt werden.

Der Zeitreihenvergleich ist eine Form der Visua­li­sierung von Daten, siehe auch HeatmapLastgangSankey-Diagramm, Dauerlinie und weitere.

Zeitreihenvergleich

Zeitreihenvergleich

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